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Spors: Von 777 Partners zu Newcastle United?

Der Deutsche ist einer der beiden Top-Kandidaten beim Premier-League-Klub

Spors: Von 777 Partners zu Newcastle United?

Heuert Johannes Spors bei Newcastle United an?

Heuert Johannes Spors bei Newcastle United an? IMAGO/Gruppo LiveMedia

Neben Spors liegt nach britischen Medienberichten der schottische Ex-Nationalspieler Dougie Freedman, seit August 2017 Sportdirektor von Crystal Palace, aussichtsreich im Rennen. Der Premier-League-Sechste Newcastle will zeitnah über die Nachfolge von Dan Ashworth entscheiden, den man im Februar freigestellt hatte.

Ashworth zieht es zu Manchester United, beide Klubs konnten sich bislang aber nicht auf eine Ablöse verständigen. Der europaweit sehr gut vernetzte Spors ist seit Juli 2022 Global Sports Director der 777 Football Group. Er hatte einst bei der TSG Hoffenheim unter Cheftrainer Ralf Rangnick als Videoanalyst begonnen und später bei RB Leipzig und dem Hamburger SV als Chefscout gearbeitet.

Verwerfungen könnten Wechsel wahrscheinlicher machen

Beim niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim amtierte er von April 2020 bis Dezember 2021 als Technischer Direktor, danach folgte der Wechsel zu 777-Klub CFC Genua. In den vergangenen Jahren hatten mehrfach deutsche und englische Klubs bei Spors angeklopft. Die aktuellen Verwerfungen bei 777 Partners könnten einen möglichen Wechsel wahrscheinlicher machen.

777 Partners, seit März 2023 strategischer Partner von Hertha BSC und dort Eigner von 78,8 Prozent der KG-Anteile, sorgt seit Wochen für Negativ-Schlagzeilen. Die Krise kulminierte durch eine vor neun Tagen vor einem Gericht in New York eingereichte Betrugsklage von 777-Hauptkreditgeber Leadenhall Capital Partners, einem in London ansässigen Vermögensverwalter. Leadenhall wirft 777 vor, Darlehen über 350 Millionen US-Dollar mit Vermögenswerten abgesichert zu haben, die 777 angeblich nicht besaß oder angeblich bereits an andere Gläubiger verpfändet hatte.

Hat sich 777-Gründer Wander mit seinem Everton-Plan übernommen?

Auch in der Luftfahrtbranche ist 777 in schwere Turbulenzen geraten. Die australische 777-Airline Bonza meldete Insolvenz an, seit Ende April ruht der Flugbetrieb. Die kanadische Flair Airlines hat sich dem Vernehmen nach vor wenigen Tagen von Investor 777, der 25 Prozent der Anteile hielt, getrennt. Insider glauben, dass sich 777-Gründer Josh Wander mit seinem Plan, Premier-League-Klub FC Everton zu übernehmen, übernommen haben könnte. In den Deal, der mehr denn je auf der Kippe steht, soll 777 bereits etwa 200 Millionen Pfund gepumpt haben.

Am Freitagabend hatte das norwegische Investigativ-Portal Josimarfootball berichtet, dass die Firmen-Gründer Wander und Steven W. Pasko als Chefs der 777-Fußballsparte abgelöst worden seien und von B. Riley Advisory Services mehrere Insolvenz- und Sanierungsexperten hinzugezogen worden seien.

Dransfields Einfluss bei der 777 Football Group steigt

Tatsächlich sollen Wander und Pasko, die im Aufsichtsrat der Hertha-KG sitzen, seit einigen Tagen in Entscheidungen, die vormals ihrer Zustimmung bedurft hätten, nicht mehr eingebunden sein. So steht 777 Partners nach kicker-Informationen aktuell vor der Verpflichtung eines neuen Trainers für Vasco da Gama, wo die US-Amerikaner im Februar 2022 eingestiegen waren, und vor der Vertragsverlängerung mit Alberto Gilardino, dem Trainer von CFC Genua.

Dem Vernehmen nach ist nach der Degradierung von Wander und Pasko der Einfluss von Don Dransfield, dem CEO der 777 Football Group, weiter gestiegen. Dransfield hatte sich einst einen Namen beim weltweiten Aufbau der City Football Group mit dem Zugpferd Manchester City gemacht, ehe ihn 777 Partners im Sommer 2022 abwarb.

Steffen Rohr